Ein paar Worte über mich und meine Arbeitsweise ...
seit 2022 Projektleitung „Kindertheater des Monats Schleswig-Holstein“ (Teilzeit)
2021 Qualifizierung zur Kulturvermittlerin SH
seit 2020 freischaffende Regisseurin und Theaterpädagogin
2018-2020 Theaterpädagogin am Mecklenburgischen Staatstheater
2016-2017 Lehrauftrag für Darstellendes Spiel an der FAU Erlangen-Nürnberg
2015-2018 Regieassistentin am Jungen Ensemble Stuttgart
2014-2015 Jahrespraktikantin am Bandhaus Theater Backnang
2012-2014 Referendariat an der Max-Brauer-Schule (Stadtteilschule, Hamburg)
2006-2012 Studium an der FAU Erlangen-Nürnberg (Lehramt: Englisch, Spanisch, Theater)
2024 Masterclass „Leichte Sprache“ (Un-Label)
2022 Projektentwicklung und -koordination: Wünsch dir was – Utopien für den ländlichen Raum (Theater niridu mit Kolleg*innen des fdk_sh)
2022 Künstlerische Leitung und Theaterpädagogik: theater.land.kinder – Modellprojekt zum Theater ab der frühen Kindheit in den ländlichen Räume (in Zusammenarbeit mit Patrick Jech, schwarzweissfigurentheater)
2021 Projektleitung: Theater und Gehörlosigkeit – Weiterbildung und Dialog (Theaterschule Flensburg)
2021 Produktionsleitung: Capsule City von Gaëtane Douin und Marie-Alice Schultz (Hamburg)
2021 Fortbildung: Projekt Leuchtturm – Existenzgründungsseminar (Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein)
2020 Projektleitung und Theaterpädagogik: Theater SEHEN – Stückentwicklung mit Schüler*innen mit Sehbehinderung (Mecklenburgisches Staatstheater)
2019 Mitarbeit: Audiodeskription am Theater (Mecklenburgisches Staatstheater)
2019 Fortbildung: Fachforum SICHTEN XX „Alle zusammen! Vielfalt in der theaterpädagogischen Arbeit erleben – entwickeln – stärken“ (KinderMusikTheater e.V.)
2019 Fortbildung: Festivalkonferenz „Aufbruch in neue Hörwelten: Schule & Klangforschung“ (Netzwerk Junge Ohren e. V.)
2019 Fortbildung: Theater für die Allerkleinsten – Ansätze und theaterpädagogische Begleitung (Bundesverband Theaterpädagogik e. V.)
2019 Fortbildung: Ein Hörspiel selbst erstellen – Grundlagen der Hörspielproduktion (WeTek Berlin gGmbH)
Netzwerk Regie
fdk_sh
ASSITEJ e.V. Bundesrepublik Deutschland
Theapolis
Ich bin ein sehr visueller Mensch. Was ins Auge sticht, bleibt mir eher im Gedächtnis. Deshalb sind mir Bilder im Theater wichtig – auch die Räume, Formen, Anordnungen. Ich setze auf Reduktion und Konzentration – wenige, aber vielseitige Mittel, klare Formen, entschiedene Zeichen – und mittendrin die Spielenden, deren Präsenz und Körper Teil dieser Bilderwelt werden.
Theatertexte begeistern mich besonders, wenn sie poetisch sind, Lücken lassen und Emotionen heraufbeschwören, die man nicht in Worte fassen kann. Dieses Leseerlebnis soll sich später während der Vorstellungen in den Zuschauerraum transportieren. Auch dafür arbeite ich oft mit einer Ästhetik, die Raum für assoziatives Erleben gibt.
Im Wechsel mit Textvorlagen erarbeite ich ebenfalls Stücke nach Bilderbuchvorlagen und freie Stückentwicklungen. Die Kombination aus Recherche, Austausch, Kompression, Schreiben und Inszenieren fordert mich im besten Sinne heraus. Themen, die mich aktuell besonders interessieren und die ich gerne in Kooperation mit einem Theater bearbeiten würde, sind:
Geld – (K)eine Mutter sein – Nature Writing – Sexualität – Tod und Abschied – Arbeit
Seit einigen Jahren beschäftige ich mich mit dem Theater für die Allerkleinsten und habe Produktionen für Menschen ab sechs Monaten realisiert. Daran fasziniert mich, dass das Publikum Theater eher mit den Sinnen als mit dem Kopf erlebt. Sie beobachten und hören, spüren die Atmosphäre – nehmen auf, ohne zu kategorisieren und zuzuordnen. Unbekanntes wertfrei wahrzunehmen ist für sie Normalität. Darin liegt für mich sehr viel Freiheit. Meine Arbeiten für ein älteres Publikum werden von diesen Erfahrungen ebenfalls beeinflusst, indem ich auch hier nach synästhetischen Mitteln und dem Erleben von Theater suche.
Diese Suche lotet u. a. oft aus, wie Publikum und Spielende sich begegnen – ob sie räumlich voneinander getrennt sind oder nicht. Ob Menschen im Publikum in Kontakt miteinander kommen oder anonym im Dunkeln bleiben. Mit dem Wegfall der klassischen Anordnung, steigt die Irritation, wird Theater haptischer, am eigenen Körper spürbar, fordert aktives Zuschauen ein – ohne zum Mitmachen aufzufordern.
Gerne nutze ich also das Abstrakte, damit der*die Einzelne das eigene Konkrete herausziehen kann. So gelingt es zum Beispiel in WHAT THE BODY?!, dass Menschen jeden Alters ihre Erfahrungen einflechten können. Die Lücken, die entstehen und vom Publikum gefüllt werden müssen, erfüllen aber noch weitere Zwecke. Zum einen erleben Kinder und Erwachsene im Publikum die Vorstellung auf Augenhöhe. Denn gleichermaßen müssen beide Gruppen die Inszenierung dechiffrieren. Zum anderen fordern die Inszenierungen auf, eigene Interpretationen zu finden und das Gesehene aktiv nachwirken zu lassen. Ich glaube, dass wir dadurch mit dem Theater einen wichtigen Raum schaffen, in dem kreatives Aushandeln den Umgang mit Kontingenz und demokratisches Handeln übt.
Ich arbeite bevorzugt im Team und im Dialog. Lautes Nachdenken gehört für mich ebenso zum Inszenieren wie Rückzug und die stille Konstruktion im Kopf. Meine Ideen und Konzepte stelle ich im Austausch zur Diskussion – überprüfe sie, ändere sie, ergänze sie gegebenenfalls. Besonders bereichernd empfinde ich interdisziplinäre oder genreübergreifende Zusammenarbeiten. In BONBON und RAUS AUS DEM HAUS arbeitete ich mit Choreografinnen und Tänzerinnen und konnte meinen Blick dafür schärfen, wie der Körper Geschichten erzählen kann. Für MEER LÖFFEL! und DIE ZWEITE PRINZESSIN beschäftigte ich mich intensiver mit der ganz eigenen Bildsprache des Objekt- und Figurentheaters.